Hallo,
habt ihr früher auch immer so gerne Amerikaner gegessen? Das Gebäck mit der meist hellen und dunklen Seite gehröte einfach zu jedem Bäckerbesuch dazu, aber jetzt habe ich das Gefühl sie gar nicht mehr wirklich zu sehen.
Dann halt selbst backen
Den letzten Amerikaner hatte ich währen der Corona-Homeoffice Zeit gegessen, unser Bäcker vor Ort hatte eine extra Version mit Mundschutz herausgebracht, war eine ganz wichtige Idee und ein bisschen Spaß musste in dieser ernsten Zeit auch sein. Aber davor hatte ich wirklich Jahre keinen mehr gegessen, was aber auch einfach daran liegt, das man sie nur noch selten beim Bäcker sieht.
Zumindest wenn ich beim Bäcker bin und dabei ist es doch das perfekte Gebäck. Weicher, Vanilleteig und dann Schokolade und Zuckerglasur – was will man denn von einem Gebäck mehr erwarten, dazu hat er noch die perfekte Größe für ein kleines Stück Süßhunger am Nachmittag.
Der Amerikaner war auch das erste Gebäck das ich selbstgebacken habe, daran erinnere ich mich noch genau. Plätzchen lassen wir mal weg, denn da habe ich schon viel früher angefangen 🙂 Aber schon vor langer Zeit hatte sich diese Kochbuchsucht etabliert, denn bereits mit 12 oder 13 bin ich mit meinem eigenen Backbuch nach Hause gekommen. Es war so die Zeit in der man das erste Mal mit seinen Freunden alleine in die Stadt durfte und man ein bisschen Geld mitbekommen hat, damit man sich auch was schönes kaufen kann.
Meine Eltern hatten wohl nicht damit gerechnet, dass ich unbedingt mit einem Backbuch nach Hause kommen würde, aber besser als das ich mir irgendeinen Schrott gekauft hätte. Und das Backbuch habe ich noch immer und das Rezept heute habe ich auch, etwas abgewandelt, aus diesem Backbuch. Es war also eine Investition fürs Leben oder zumindest für die folgenden 30 Jahre und mehr.
Schnelles Kuchenglück
Bis auf die Glasur verarbeiten, geht die Zubereitung wirklich schnell, der Teig muss nicht weiter gekühlt werden sondern kann sofort verarbeitet werden und verzeiht auch unterschiedliche Größen, da de Teig dann sowieso zur typsichen Amerikaner-Form auseinander läuft.
Dazu halten sie sich wirklich noch tagelang frisch, es gibt immer nichts schlimmeres als wenn man dann am nächsten Tag denkt, dass es zu trocken ist oder einfach nicht mehr schmeckt. Daher sind die Amerikaner echt ein tolles Gebäck und dazu noch schön einfach zu essen, also auch Partytauglich. Einfach in die Hand nehmen und genießen.
Warum eigentlich Amerikaner?
Habt ihr euch auch schon mal Gedanken gemacht, warum der Amerikaner denn eigentlich Amerikaner heißt? Bzw. würde es mich interessieren ob ihr das Gebäck vielleicht unter einem anderen Namen kennt?
Leider gibt es dazu nicht sehr viele Informationen oder gar eine tolle Geschichte, ich habe zwei mögliche Ursprünge für den Namen gefunden, finde aber tatsälich beide nicht so schön…
… Der Name könnte von dem Helm der US-Armee im ersten Weltkrieg abstammen, da es wohl eine ähnliche Form hatte
… Der Name kommt von dem Backtriebmittel, mit dem das Gebäck ursprünglich zubereitet wurde
Wie ihr sehen könnt, also keine tolle Geschichte dahinter, schade eigentlich. Aber am Geschmack ändert das natürlich nichts und ich mag sie trotzdem noch so gerne wie früher 🙂
Rezept
Amerikaner
Zutaten
- 100 g Margarine
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Vanillesalz
- 2 Eier Größe M
- 3 EL Milch
- 1 Päckchen Vanillepuddingpulver (zum Kochen)
- 250 g Mehl
- 3 TL Backpulver
- etwas Milch
Glasur
- Puderzucker / Wasser
- Kuvertüre
Anleitungen
- Margarine mit Zucker, Vanillezucker und Salz verrühren
- Die Eier einrühren und mit der Margarine-Zuckermischung verbinden
- 3 EL Milch in eine Schüssel geben und Puddingpulver darin verrühren, es sollten keine Klumpen entstehen
- Puddingpulver zum Teig geben und verrühren
- Nun Mehl und Backpulver dazu geben und zu einem festen Teig verarbeiten
- Ofen auf 190 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen
- Mit zwei Esslöffel mit viel Abstand kleine Haufen auf das Blech setzen. Gesamt sollten es 12 Stück werden
- Finger etwas anfeuchten und etwas flach drücken.
- Für ca. 10 Minuten in den Ofen geben
- Herausnehmen und vorsichtig mit Milch betupfen und nochmals für ca. 10 Minuten in den Ofen geben
- Wenn die Unterseite gut gebräunt ist, sind sie fertig und können aus dem Ofen geholt werden.
- Amerikaner abkühlen lassen.
- Wer möchte nun nur mit Zuckerglasur bestreichen. Dafür Puderzucker mit etwas heißem Wasser verrühren und dann damit die Unterseite der Amerikaner einstreichen.
- Alternativ kann auch Kuvertüre verwendet werden, diese dafür schmelzen und Amerikaner bestreichen
- Oder einfach so machen wie ich, da ich mich nicht entscheiden konnte, jeweils einen halben Amerikaner mit Zuckerglasur die andere Seite mit Kuvertüre
Seht ihr, so einfach könnt ihr Amerikaner selbst machen und sie dann auch noch nach ganz euren eigenen Wünschen verzieren bzw. mit Glasur versehen.
Bedeutet natürlich nicht, dass ihr euren Bäcker vor Ort nicht unterstützen sollt 😉
Viel Spaß beim nachbacken
Liebe Grüße
Soni