Hallo,
das Jahr 2020 ist bis jetzt ein wirklich tolles Gartenjahr und besonders die Gurken stechen da extrem hervor, denn es gibt eine wahrliche Gurkenschwemme. Die letzten Jahre war es meistens die Zucchinischwemme, die natürlich auch dieses Jahr vorhanden ist, aber so viele Gurken wie dieses Jahr hatte ich noch nie.
Hochbeet
Während der Corona-Phase in März / April hatte ich mich etwas mit dem Garten beschäftigt. Zwar war nicht viel weniger zu tun als sonst, aber Homeoffice sei Dank war ich irgendwie motivierter und natürlich hatte ich auch die Wege zur Arbeit und zurück gespart. Diese Zeiten sowie natürlich der Fakt, dass man eigentlich keine sozialen Kontakte pflegen konnte hat mir 2 neue Hochbeete sowie einen kleinen, neuen Garten beschafft. Es gibt zwar noch viel mehr im Garten zu tun, aber eine Ecke durfte sich einer Neugestaltung erfreuen, diese ist aber noch nicht ganz abgeschlossen.
Für den Herbst habe ich hier noch ein/zwei Projekte die ich in diesem Eck durchziehen möchte, damit man nächstes Jahr im Frühjahr gleich mit einem weiteren Teil im Garten durchstarten kann.
Ich hatte ja bereits ein Hochbeet bzw. zwei alte Regentonnen die ich als kleine Hochbeete umgestaltet hatte. Im Frühjahr kamen dann zwei neue Hochbeete dazu. Meine Hochbeete sind alle aus Paletten gefertigt, das geht relativ schnell und ist dazu noch kostengünstig. Natürlich gibt es hier auch ganz tolle Modelle bzw. aus verschiedenen Hölzern gefertigt, aber genau dieser Charme der alten Paletten gefällt mir. Und das ich es einfach selbst gemacht habe. Aber unabhängig was für ein Hochbeet man hat, das Hochbeet selbst ist ja das Highlight und nicht das Design.
Ich hatte ja in dem einen Hochbeet schon richtig tolle Erfolge erzielt und das sollte sich doch mit zwei weiteren Hochbeeten doch ähnlich darstellen. Es hatte zwar etwas länger gedauert bis die Hochbeete gefüllt waren, denn schließlich ist die letzte Schicht Erde/Humus und nachdem alle Baumärkte / Gärtnereien zu hatten, gab es natürlich auch keine Erde. Aber das habe ich relativ schnell aufholen können 🙂 Ein Pflanzplan war auch schnell erstellt und dann ging es nach den Eisheiligen auch schon los, die ersten Pflanzen durften in die Beete einziehen.
Selbstgezogene Pflanzen
Normal kaufe ich kleine Pflanzen im Baumarkt bzw. auf dem Wochenmarkt, aber auch dies war dieses Jahr anders. 90% meiner Pflanzen hatte ich durch Samen selbstgezogen. Das ist natürlich ein größerer Aufwand und hatte ich die letzten Jahre fast nicht mehr gemacht, weil es eben doch einiges an Zeit in Anspruch nimmt. Aber diese Zeit hatte ich mir dann im Frühjahr mehr oder weniger Freiwillig genommen und so hatte man noch eine sinnvolle Beschäftigung zu Hause.
Und ich hatte auch ganz vergessen wie toll es ist, zu sehen was aus diesen kleinen Samen entstehen kann. Gerade bei den Gurken war ich etwas skeptisch, denn sie wurden nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Pflanzen sind extrem langsam gewachsen und hatten irgendwie sehr dünn ausgesehen. Ich hatte wirklich bedenken, ob ich wirklich jemals Gurken ernten würde? Aber gut, jetzt ist das Hochbeet schon direkt für die Gurken vorbereitet gewesen, jetzt werden die Pflanzen auch eingepflanzt, so viel Mühe wie ich mir jetzt schon gegeben habe.
In den ersten Wochen war ich noch skeptisch, trotz Dünger hat sich nicht viel getan. Aber dann, von einem Augenblick zu dem anderen wuchsen die Pflanzen plötzlich in die Höhe und bildeten zig Blüten und kleine Gurken. Jetzt muss ordentlich gegossen werden, schließlich besteht die Gurke fast nur aus Wasser und verzeiht Trockenphasen nur sehr schlecht.
Bis jetzt, Anfang August, hatte ich schon so viele Gurken geerntet wie ich es tatsächlich noch nie gemacht habe. In der Vergangenheit hatte ich zwar schon Gurken und auch keine schlechte Ernte, aber so überschüttet mit Gurken wurde ich tatsächlich noch nie.
Es brauchte jetzt also eine Idee, was man mit den Gurken machen kann, denn neben dem Essen als Snack oder als Salat wollte ich sie etwas Haltbar machen.
Gewürzgurken
Also hatte ich etwas recherchiert, was man so mit Salatgurken machen kann. Tatsächlich waren die meisten Rezepte für Einlegegurken gedacht, aber die hatte ich ja nicht. Viel Rezepte habe ich tatsächlich nicht gefunden, vor allem welche die mich angesprochen haben. Der Gedanke an Schmorgurken lässt mich immer noch schütteln, das kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Durch Zufall bin ich dann auf die Gewürzgurken gekommen, ohne direkte Angabe ob man Salat- oder Einlegegurken nutzen muss, hatte ich einfach mal eine kleine Portion zubereitet. Auch wenn Dill im Rezept ist, und das eigentlich ein absolutes KO-Kriterium für mich ist. Denn ein klassischer Gurkensalat mit Dill ist so überhaupt nicht mein Geschmack. Aber ich habe dem Dill einfach mal eine Chance gegeben. Bis auf den Dill hatte ich noch alle Zutaten zu Hause also was soll schon schief gehen.
Los geht es also, der Duft ist schon mal lecker, der Kurkuma verleiht dem ganzen noch einen besonderen Geschmack und natürlich Farbe. Geruch ist toll, das ist schon mal gut. Ab in die Gläser und dann mal schauen ob es auch schmeckt.
Ein kleiner Teil war übrig, da dieser nicht mehr in die Einmachgläser gepasst hat. Etwas skeptisch hatte ich am nächsten Tag also die ersten Gurken probiert. Erst ganz zaghaft, ich hatte ja keine Idee ob der Dill sehr hervorkommt oder ob es mir überhaupt schmeckt. Aus dem ersten Stück wurde relativ schnell das ganze Glas, denn die Gewürzgurken waren richtig lecker. Ein voller Erfolg also und ich hatte mir geschworen, wenn ich nochmal ein paar Gurken an den Pflanzen habe, wird nochmal ein Schwung eingekocht. So kann man schließlich den Sommer konservieren.
Eine Woche später hatte ich knapp 2 Kilo geerntet und es wurden nochmal einige Gläser eingekocht. Das Rezept müsst ihr unbedingt ausprobieren, da können die gekauften und eingelegten Gurken nicht mithalten.
Rezept
Gewürzgurken mit Kurkuma
Kochutensilien
- Gläser für ca. 1 Liter
Zutaten
- 600 g kleine Salatgurken Snackgurken
- 1 Zwiebel
- 1,5 EL Salz
- 60 ml heißes Wasser
- 250 ml Weißweinessig
- 200 g Zucker
- 2 TL Senfkörner
- 1 TL braune Senfsamen
- 3 EL frischer Dill
- 1/2 TL Kurkuma nach Geschmack
- 1/2 Schote frische Chili
Anleitungen
- Zuerst die Gurken in feine Scheiben schneiden und in eine nicht metallenen Schüssel geben. Zwiebel in Ringe schneiden und dazu geben - vermengen.Alles mit Salz bestreuen und durchmischen.
- Nun das heiße Wasser dazu geben und verrühren - für mindestens 3 Stunden ziehen lassen.
- Gläser, ohne Deckel, abwaschen und in den kalten Ofen stellen, dabei sollten sie sich nicht berühren. Den Ofen auf 120 Grad Ober/Unterhitze aufheizen.Gläser bis sie gebraucht werden im Ofen lassen.
- Einen großen Topf vorbereiten. Essig, Zucker, Senfkörner und Senfsamen, Dill, Kurkuma und in Stücke geschnittene Chili (ohne Kerne) in den Topf geben.
- Alles aufkochen lassen
- Nun die Gurken mit gezogenem Wasser dazu geben und nochmals aufkochen lassen. 2 Minuten köcheln lassen.
- Sud abschmecken und ggf. nachwürzen. Chili herausnehmen (wer gerne Schärfe mag, kann diese auch mit in die Gläser geben)
- Gläser aus dem Ofen nehmen und auf ein angefeuchtetes Handtuch stellen. Heiße Gurken einfüllen.
- Die Gläser sollten komplett gefüllt sein und die Gurken mit Flüssigkeit bedeckt sein.
- Deckel schließen und auf den Kopf stellen. Nach ca. 30 Minuten umdrehen und auskühlen lassen.
- Am Besten schmecken die Gurken wenn man ihnen ca. 1 Monat Zeit zum durchziehen gibt, aber auch sofort sind sie schon richtig lecker.
- Kühl und an einem dunklen Ort aufbewahren.
Und neugierig geworden? Die Gewürzgurken kann man natürlich auch mit gekauften Snackgurken zubereiten, falls ihr also nicht unter einer Gurkenschwemme leidet.
Viel Spaß beim ausprobieren und ich kann euch sagen, ihr werdet gar keine gekauften Gurken mehr mögen 😉
Liebe Grüße
Soni
Vielen Dank für das tolle Rezept! Werde es auf jeden Fall dieses Jahr ausprobieren. Allerdings bin ich etwas verwirrt….Sie schreiben 1/2 TL Kardamom nach Geschmack. Sollte das vielleicht Kurkuma sein, denn davon lese ich nirgends. Liebe Grüsse Sylvia
Autor
Hallo Sylvia, unbedingt ausprobieren ich habe erst gestern wieder einen Schwung Gurken aus dem Garten eingemacht ? oh ja, da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen, es sollte Kurkuma heißen, werde ich später heute km Blog noch anpassen. Danke für den Hinweis. Liebe Grüße Soni