Hallo,
schon so lange stehen diese Brötchen auf meiner Liste und dieses Jahr habe ich es endlich geschafft diese zu backen. Kennt ihr Karfreitagsbrötchen bereits? Wenn nein, dann werdet ihr sie bestimmt bald lieben.
Karfreitagsbrötchen
kennt man vielleicht auch noch eher unter dem englischen Namen Hot Cross Buns – was übersetzt eigentlich nichts anderes als heißes Kreuz-Brötchen heißt. Die deutsche Bezeichnung leitet sich dann davon ab, dass man sie traditionell am Karfreitag ist.
Bei uns hat das leider keine Tradition, aber in England, Australien und allen ehemaligen Kolonien sind diese an Karfreitag nicht wegzudenken. Und ich bin der Meinung das man solche Traditionen auch gerne hier einführen kann. Warum sollten wir auf sowas leckeres auch verzichten müssen.
Für mich ist Karfreitag Fleisch- und Wurstlos, aber das war es auch schon. Auch wenn ich mich nicht als besonders gläubig bezeichnen möchte, ist das doch etwas was man schon von Klein auf mitbekommen hat. Es ist auch kein richtiger Verzicht, da es dieses eigentlich eh nicht jeden Tag gibt. Und ein guter Käse oder Fisch sind ja auch sehr lecker. Vielleicht gibt es dann einfach auch in der Zukunft dies leckeren Brötchen.
Kleine Osterbrote
Die Karfreitagsbrötchen sind eigentlich kleine Osterbrote, die mit einem Kreuz versehen sind. Aber ansonsten erinnern sie doch schon an das typische Osterbrot. Was traditionell wieder mit Rosinen hergestellt wurde hat bei mir wieder ein bisschen Modernisierung erfahren. Denn ich habe mich für Cranberries entschieden. Das hat mehrere Gründe, nicht das ich Rosinen nicht mag, ich mag sie mittlerweile wirklich sehr gerne. Aber ich hatte noch Cranberries von Weihnachten zu Hause und ich konnte es mir ganz gut vorstellen.
Sie geben aber auch den Brötchen einen besonderen Geschmack. Außerdem ist erlaubt was schmeckt und ich kann schon mal verraten, sie sind richtig lecker. Gut, was will man von einem Hefegebäck auch sonst erwarten. Das ist irgendwie immer lecker, egal ob pur oder gefüllt ob süß oder herzhaft. Hefeteig ist einfach so vielseitig einzusetzen und wie ich auch schon ein paar Mal im Blog erwähnt habe, es muss niemand Angst vor Hefeteig haben.
Solange man ihm genügend Zeit gibt und noch etwas Wärme dazu gibt, kann eigentlich nichts weiter schief gehen. Aber wie so oft im Leben, man muss einfach üben und sich nicht entmutigen lassen wenn doch mal was schief geht. Was immer mal passieren kann und natürlich auch mir passiert. Niemand ist perfekt und der Geschmack wird auch bei einem krummen, vielleicht nicht ganz aufgegangenen Hefeteig nie schlecht sein.
Aber natürlich ist auch ein gutes Rezept wichtig.
Heiß genießen
Denn wie der englische Name schon verrät, sie sollten heiß gegessen werden. Und ich kann euch sagen, frisch aus dem Ofen noch richtig warm ist der Hefeteig schön fluffig und die Aromen sind dann noch etwas intensiver. Hier muss man wirklich aufpassen, dass man dann nicht ein Brötchen nach dem anderen isst 🙂
Aber keine Sorge, sie schmecken auch ein paar Tage nach dem Backen noch richtig lecker. Im kalten Zustand sind sie natürlich etwas fester, schmecken aber trotzdem noch sehr gut.
Mein Tipp jedoch ist, sie einfach mit geringer Watt-Einstellung für ca. 20 Sekunden in der Mikrowelle kurz erwärmen und sie schmecken wie frisch aus dem Ofen. So hat man dann auch die nächsten Tagen noch dieses tolle, frischgebackene Gefühl. Natürlich kann man sie auch kur in den warmen Ofen packen – wenn man gleich mehrere erwärmen möchte. Aber auch hier gilt – Achtung Suchtgefahr.
Gewürze
die ein bisschen an die Weihnachtsbäckerei erinnern dürfen bei den Karfreitagsbrötchen auch nicht fehlen. Muskatblüte, Nelkenpulver und etwas Zimt runden den Geschmack dieser Brötchen ab, aber keine Sorge die Mengen sind so gering das man nicht das Gefühl von Weihnachten bekommt wenn man sie isst. Es ist gerade so viel im Teig das man es herausschmeckt aber nicht so viel das es penetrant ist.
Dazu kommt noch Orangenaroma und etwas Zitronat und Orangeat und in meinem Fall natürlich die Cranberries. Eine wirklich tolle Mischung und bei jedem Biss hat man ein etwas anderes Gefühl im Mund.
Wie schon bei den Lebkuchen oder Stollen zerkleinere ich Zitronat und Orangeat, da ich die großen Stücke direkt aus der Packung nicht mag. Aber das ist Geschmackssache, wie eben so oft beim Backen.
Natürlich kann man die Brötchen auch das ganze Jahr über backen, entweder man lässt das Kreuz dann einfach weg, oder man lässt es. So traditionell wie es mal gehandhabt habe muss es heute ja nicht mehr sein.
Wie gefallen euch die Hot Cross Buns? Kennt ihr diese bereits oder habt ihr sie jetzt das erste Mal kennengelernt?
Damit ihr sie aber nachbacken könnt, kommt hier auch schon das
Rezept
Karfreitagsbrötchen
Zutaten
- 500 g Mehl
- 1/2 frische Hefe alternativ 1 Päckchen Trockenhefe
- etwas Zucker
- etwas Milch
- 100 g Margarine
- 240 ml Milch
- abgeriebene Orangenschale
- 1 Prise Zimt
- 1 Prise Nelkenpulver
- 1 Prise Muskatblüte
- 85 g Zucker
- 1 TL Vanillesalz
- 1 Ei
- 60 g getrocknete Cranberries
- 30 g Zitronat
- 30 g Orangeat
Für das Kreuz
- 50 g Mehl
- 80 g Puderzucker
- 3 EL Wasser
Für die Glasur
- 3 EL Wasser
- 3 EL Zucker
Anleitungen
- Mehl in eine Schüssel geben. Hefe hineinbröseln und etwas Zucker dazu geben. Mit etwas warmer Milch aufschütten.
- Milch mit etwas von dem Mehl verrühren und etwas gehen lassen.
- Margarine in einem kleinen Topf bei schwacher Hitze schmelzen.
- Nun die Milch dazu geben und erwärmen lassen. Jedoch nicht kochen. Dann zur Seite stellen.
- Zu dem Mehl nun die Gewürze, Orangenschale, Vanillesalz und Zucker geben.
- Mit dem Margarine-Milch-Gemisch aufgießen und alles zu einem glatten Teig verarbeiten.
- Ei dazu geben und einarbeiten.
- Wer möchte - Orangeat und Zitronat in der Küchenmaschine verzkleinern.
- Orangeat und Zitronat zusammen mit den Cranberries in den Teig geben und alles gut einarbeiten.
- Abgedeckt an einem warmen Ort für ca. 1 Stunde gehen lassen. Der Teig sollte sich deutlich vergrößert haben.
- Nun aus dem Teig 12 gleichgroße Teile schneiden.
- Jedes Teil zu einem Brötchen formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
- Nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen.
- Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.
- Nun die Paste für das Kreuz zubereiten. Dafür Mehl, Puderzucker und etwas Wasser ein einer kleinen Schüssel verrühren. Immer nur ein kleines bisschen Wasser dazu geben, es sollte eine zähe Paste werden.
- Die Paste dann in einen Gefrierbeutel geben.
- Brötchen etwas flach drücken und mit dem Messerrücken ein Kreuz eindrücken.
- Eine kleine Spitze vom Gefrierbeutel abschneiden und nun mit der Paste das Kreuz nachfahren.
- So mit allen Brötchen verfahren.
- Brötchen ca. 15-25 Minuten goldbraun backen.
- Kurz vor Ende der Backzeit die Glasur vorbereiten. Dafür Wasser und Zucker in einen kleinen Topf geben.
- Kurz aufkochen lassen und dann sofort vom Herd nehmen. Der Zucker sollte sich aufgelöst haben.
- Die Brötchen aus dem Ofen nehmen und sofort mit dem Guss einpinseln. Dieser Guss verleiht den Brötchen einen tollen Glanz und sorgt nochmal für etwas süßen Geschmack.
Wer Osterbrot liebt, wird diese Karfreitagsbrötchen lieben.
Wünsche euch schöne Feiertage und viel Spaß beim nachbacken
Liebe Grüße
Soni