Roscos de Vino

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Hola,

heute geht es nach Spanien – denn auch bei Plätzchen und Gebäck gibt es viel auf der Welt zu entdecken

Weihnachtsgebäck aus Spanien

Ich hatte Spanien beim Thema Weihnachtsgebäck / Plätzchen gar nicht so auf dem Schirm, bis letztes Jahr zu Weihnachten eine Arbeitskollegin traditionelles Gebäck aus Spanien mitbrachte und ich so das erste mal in den Genuss von Roscos de Vino gekommen bin.

Bereits letztes Jahr war klar, die muss ich versuchen nachzubacken, denn sie waren wirklich sehr lecker. Und so ganz anders im Geschmack wie das was wir hier an Plätzchen kennen. In meinem Planer hatte ich mir dann gleich eine Notiz eingetragen, damit ich den Namen definitiv nicht vergesse, auch ein Rezept habe ich mir dazu schon rausgesucht.

Die Herausforderung war allerdings, dass es nur Rezepte auf Spanisch gab, meine Kenntnisse waren aber noch ausreichend um das Rezept soweit zu übersetzen, dass man es nachbacken konnte. Und so war ich schon ganz aufgeregt, als ich endlich loslegen konnte. Ob sie wohl so schmecken wie das Original das ich letztes Jahr gegessen hatte.

Geröstetes Mehl

Erst habe ich überlegt, ob meine Übersetzung richtig ist, habe es dann nochmal über einen Übersetzungstool laufen lassen und kam noch immer zum gleichen Ergebnis, das Mehl sollte angeröstet werden. Ich muss gestehen ich war etwas skeptisch, aber nach einiger Recherche im Internet war dann klar, das es nicht so selten vorkommt und gerade in Spanien wohl sehr häufig gemacht wird.

Ich bin ja offen für Neues, also ging es ans Mehl anrösten, es dauert etwas bis man die gewünschte Farbe hat, schließlich will man das Mehl ja nicht verbrennen, aber ich würde sagen es lohnt sich. Es schmeckt schon anders und ich finde den Geschmack richtig gut. Ich werde mal schauen wie man das geröstete Mehl sonst noch so verwenden kann, vielleicht eröffnen sich da gerade noch viele tolle Geschmacksideen 🙂

Aber geröstetes Mehl war nicht die einzige Zutat die mir “spanisch vorkam” (was für ein tolles Wortspiel) – auch die Verwendung von Schweineschmalz war mir zu Beginn nicht ganz geheuer muss ich gestehen. Schweineschmalz in Gebäck? Ich weiß ja nicht, ob ich das mag – wird man es rauschmecken -muss das sein?
Natürlich könnte man das Schmalz durch Butter ersetzen, aber ich wollte ja möglichst nah am Originalrezept bleiben, also habe ich Schweineschmalz gekauft. Als dann auf der Packung auch noch stand, das es zum Backen geeignet ist, sind meine Zweifel etwas verflogen.

Jedoch nur etwas, denn den Geschmack hatte ich trotzdem in der Nase,  zumindest so lange ich den Teig verarbeitet hatte. Es kam mir noch immer nicht ganz richtig vor.

Ich kann euch aber beruhigen, nach dem Backen hat man keinen Geschmack nach Schweineschmalz im Mund und auch der Geruch ist nicht mehr vorhanden. Alle meine Sorgen waren also umsonst. Aber das kommt nun mal davon, wenn man immer wieder experimentieren muss.

Kein typsicher Plätzchengeschmack

Die Roscos de Vino sind jetzt keine typischen Plätzchen, der Geschmack ist sehr lecker, aber auch ein bisschen eigen. Durch die Verwendung von Anis und süßem Wein sowie dem gerösteten Mehl und Sesam bekommt dieses Gebäck einen wunderbaren eigenen Geschmack den man so gar nicht beschreiben kann. Etwas herb würde ich fast sagen, und trotz des Zuckers nicht so süß wie man denken könnte.

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Es ist für mich eine gelungene Alternative auf dem Plätzchenteller und eigentlich gar nicht so weihnachtlich, dass ich mir die Roscos de Vino auch wunderbar im Sommer zu einem schönen Weinabend vorstellen kann. Wer weiß, vielleicht backe ich sie dann im nächsten Jahr zu dem ein oder anderen Fest.

Experimentiert ihr gerne? Oder seit auf der Suche nach neuen und ausgefallenen Rezepten wie ich? Lasst mich doch wissen wo ihr eure Inspirationen herbekommt – ich würde mich über einen Austausch sehr freuen.

Rezept

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Roscos de vino

Gebäck aus Spanien das man traditionell zu Weihnachten isst
Vorbereitungszeit 20 Minuten
Backzeit 15 Minuten
Küche Spanien
Portionen 40

Zutaten
  

  • 300 g Weizenmehl
  • 40 g Sesam
  • 70 g Puderzucker
  • 100 g Schweineschmalz
  • 1 TL Anispulver
  • 120 g süßer (Dessert)Wein z. B. Mädchentraube oder traditionell Muskateller
  • 1 EL Orangenabrieb
  • Puderzucker

Anleitungen
 

  • Das Mehl in einer Pfanne auf niedriger Temperatur hellbraun anrösten.
    Es sollte nicht zu stark sein, da es sonst den Geschmack der Plätzchen verändert.
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  • Mehl komplett auskühlen lassen
  • Sesam in der Pfanne leicht anrösten und ebenfalls komplett abkühlen lassen.
    Für beide Vorgänge etwas Zeit einplanen!
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  • Orangenschale und Anis mischen.
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  • Mehl in die Schüssel sieben, Puderzucker und Sesam dazu geben und gut vermengen
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  • Schweineschmalz dazu geben und einarbeiten
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  • Nun den Wein hineinschütten und zu einem homogenen, weichen Teig verarbeiten
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  • Für da. 1 Stunde kühlen
  • Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen
  • Zwischen zwei Backpapierstücken den Teig ca. 1 cm dick ausrollen
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  • Nun einen Ring ausstechen - es gehen natürlich auch andere Motive ausstechen.
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  • Die Ringe auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und für ca. 12-15 Minuten backen
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  • Aus dem Ofen nehmen und sofort mit Puderzucker bestreuen und anschließend auskühlen lassen.
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  • In einer Dose verstaut halten die Roscos de Vino einige Wochen

Notizen

TIPPs zum Mehlrösten, damit man anschließend keine bösen Überraschungen hat 
  • große Pfanne verwenden
  • kleine Stufe
  • viel Zeit einplanen
  • ständig rühren 
  • nie vom Herd weggehen, irgendwann geht es sehr schnell und man muss die Pfanne von der Herdplatte nehmen
  • komplett auskühlen lassen
  • durch ein Sieb in die Schüssel geben, da durch die Wärme sich einige Klumpen bilden können, die sich später im Teig nicht auflösen
Keyword Plätzchen

Habt ihr schon mal von Roscos de Vino gehört, vielleicht sogar gegessen? Sie sind nicht so schwer nachzumachen und wer sie bis jetzt noch nicht kennt, wird sie lieben. Nicht nur zu Weihnachten.

Spaß beim nachbacken

Adiós

Soni

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