Hallo,
nochmal mache ich einen Ausflug nach Spanien – denn auch hier gibt es einige Rezepte für die Weihnachtszeit.
Bröselkekse
Witziger Name, oder? Und das sich die Polvorónes von Polvo ableiten, also Pulver lässt sich auch ganz einfach erklären. Denn die Plätzchen sind so zerbrechlich, dass sie förmlich einem in der Hand oder im Mund zerfallen. So haben sie auch ihren Namen bekommen.
Bedeutet aber natürlich auch, dass sie bei der Herstellung etwas zickig sind, aber man muss ihnen nur zeigen wer der Boss ist, dann geht es schon. Jedoch sollte man nicht zu schnell verzweifeln, das nutzen die Polvorónes definitiv sofort aus 🙂 In Deutsch habe ich die Übersetzung Bröselkeks gefunden und finde diese eigentlich ziemlich zutreffend und passend. Jedoch gefällt mir der spanische Name dann besser, hört sich etwas exotischer an und irgendwie mehr nach Urlaub.
ganz viel Zimt
Wie sehr häufig in der Weihnachtsbäckerei wird auch bei diesen Plätzchen viel Zimt verwendet, was auch den Geschmack des Gebäcks ausmacht. Zusammen mit dem gerösteten Mehl, das ich euch ja schon bei den Roscos de Vino vorgestellt habe. Das gibt den Plätzchen auch nochmal das gewisse etwas, ohne es im Detail beschreiben zu können. Ich vermute man muss sie einfach mal gegessen haben.
Ich muss aber auch gestehen, ganz wie das Original das ich damals gegessen habe schmecken sie nicht. Leider ist zu viel Zeit dazwischen gewesen um genau zu sagen was anders schmeckt, vielleicht komme ich ja nochmal an ein paar original Kekse heran, dann werde ich den Test im direkten Vergleich machen.
Nichtsdestotrotz schmecken sie wunderbar und auch sehr leicht, was ein bisschen an ihrer Konsistenz liegen kann. Vielleicht versuche ich das ein oder andere Rezept dazu nochmal aus, vielleicht liegt ja auch da der Unterschied.
Trocknen statt backen
Die Polvorónes werden eher getrocknet als gebacken, Ziel ist es die Feuchtigkeit aus dem Plätzchen zu bekommen, damit sie ihre bröselige Konsistenz erhalten. Man darf sich aber nicht wundern, wenn man das Blech aus dem Ofen nimmt sind sie noch weich wie Butter, sobald sie dann aber abkühlen werden sie fester. Also nicht noch wesentlich länger im Ofen lassen, nur weil man denkt die Plätzchen sind noch zu weich, dann werden sie wahrscheinlich auch zu dunkel und schmecken nicht mehr.
Auch hier kommt wieder Schweineschmalz zum Einsatz, ich muss sagen ich bin wirklich positiv überrascht, hätte man mir ja vor Beginn der Backzeit nicht sagen können, dass ich Plätzchen mit Schmalz backe. Aber wie bereits bei den Roscos de Vino ist auch hier nichts mehr von dem doch herzhaften Geschmack zu erkennen.
Nur als Teig mag ich es gar nicht, hier kommt mir das Schmalz zu sehr durch und ich habe das Gefühl es müsste ein herzhafter Teig sein. Aber so lange es beim Backen verfliegt ist alles gut, und schließlich können die vielen Rezepte die man findet nicht so falsch liegen 😉
Theoretisch gibt es noch eine dritte Version für spanische Plätzchen – wer weiß, je nachdem wie ich mit meinen eigentlichen Plätzchen fertig werde, vielleicht wage ich mich dann auch noch an diese Variante. Oder ich habe mir auch einfach etwas für das nächste Jahr auf. Wäre wohl auch eine Möglichkeit 😉 Weihnachten kommt ja zum Glück jedes Jahr wieder.
Jetzt aber erstmal zu diesem Rezept
Polvorónes
Zutaten
- 150 g Mehl
- 100 g gemahlene Mandeln
- 150 g Puderzucker
- 1 EL Zimt
- 1 Prise Vanillesalz
- 100 g Schweineschmalz Alternativ Butter
- 1/2 Packung Finesse Zitrone Alternative Abrieb von Zitrone
- Saft 1/2 Zitrone
zum Bestreuen
- Puderzucker
Anleitungen
- Zuerst das Mehl in der Pfanne auf niedriger Temperatur vorsichtig anbräunen. Immer wieder rühren und sobald es die Farbe verändert vom Herd nehmen und komplett auskühlen lassen
- Mandeln mit Puderzucker mischen
- Zimt und Vanillesalz dazu geben und anschließend das geröstete Mehl dazu sieben.Durch das anrösten des Mehls entstehen kleine Mehlklumpen, die sich nicht von selbst auflösen, daher nicht auf das Sieben verzichten
- Anschließend das Schweineschmalz dazu geben und zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten
- Für mindestens 1 Stunde kühlen
- Ofen auf 170 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen
- Walnussgroße Kugeln formen und leicht platt drücken, mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen
- Für ca. 12-15 Minuten backen, die Polvorónes brechen dann auf und werden mürbe, bleiben aber weich solange sie noch heiß sind
- Aus dem Ofen nehmen und sofort mit Puderzucker bestreuen und komplett auskühlen lassen
Lust auf weitere spanische Plätzchen? Vielleicht hab ihr ja dann schon die Roscos de Vino entdeckt. Auch diese werden traditionell mit Schweineschmalz hergestellt.
Viel Spaß beim stöbern und nachbacken
Liebe Grüße
Soni